Hallo Freunde,
es gibt neues zur Undine! Ja, sie läuft und läuft und...
Aber im einzelnen. Ein Jahr haben Tom und ich versucht einen Termin für einen gemeinsamen Basteltag zu finden Tom hat eine kleine Familie und das geht halt vor.
Nun, letzten Donnerstag hat das geklappt. Gleich morgens stand Tom bei uns mit der Undine auf der Matte. Erst sollte eine gemeinsame Stärkung erfolgen. Dann mußte der Chef noch sein O.K. geben.
Anschließend wollten wir keine Zeit verschwenden. Also ab in die Werkstatt. Das war schon wieder so ein heißer Tag. Mit 2 Mann in die kleine Bude.
Nun ging es los. den Lautsprecher aus Jeans Radio hatte Tom schon montiert, scheiterte aber an den Lautsprecheranschlüssen.
Berechtigt! Es handelt sich um einen elektrodynamischen Lautsprecher. Also waren da unter den niederohmigen Anschlüssen ausgehend vom Tontrafo auch die 2 Anschlüsse für die Feldspule. Ein Kabel davon steht ja immer unter Dampf (Also 340 Volt). Für einen Anfänger ist das nicht machbar.
Ich hatte geplant, das Meiste der anfallenden Arbeiten von Tom erledigen zu lassen.
Ich habe dann dazu erklärt. Zunächst nahmen wir mal das Chassis raus. Eine Erklärung folgte zu der Verdrahtung des Lautsprechers. Wir brückten für kurze Reparaturzwecke die Feldspule.
Nun folgte eine Einweisung in die Funktion des Regeltrenntrafos. Insbesondere die Bedeutung der erhöhten Stromaufnahme. Als wir dann die gesamten Anschlüsse soweit versorgt hatten, versorgten wir das Radio mit einem Lautsprecher. Und - ob man es glaubt oder nicht, das Gerät hatte noch Leben in sich. Es war noch nicht leistungsfähig, aber im UKW-Bereich wurden bereits Sender empfangen.
Nun gab es eine Einweisung in den Kondensatortausch, auch was beim Ersatz zu beachten ist. Die Lötarbeiten hat tom selbständig erledigt. Ich habe nur aufgepaßt, dass die Kondensatoren wieder an die richtige Lötöse kamen.
Die 3 Elkos haben wir ohne wenn und aber durch neue ersetzt. Sofort stand dem Gerät die komplette Betriebsspannung zur Verfügung. Leider war der UKW-Seilzug gerissen. Wie schön man das mit 4 Händen hin bekommt! Vorab habe ich beim durchdrehen des UKW-Drehkos gemerkt, dass dort Sender empfangbar waren, die eigentlich über 100 MHZ hörbar sein sollten. Ich habe zunächst den UKW-Tuner so abgeglichen, dass man wieder den bekannten Sender im unteren Bereich auf 89 MHZ hatte und den anderen leicht jenseits der 100 MHZ.
Nun kam der große Moment. Mal sehen, wenn der UKW-Zeiger auf seine Eichpunkte verschoben wird, ob mein Abgleich erfolgreich war. Der Tom kann das bestätigen. wir brauchten absolut nicht nachabgleichen! Lediglich am Ratio-Filter mußte etwas nachgestimmt werden. Hier erklärte ich Tom dann gleich noch die Funktion des Ratio Elkos, warum er falsch gepolt ist.
Natürlich haben wir die Radioskala abgenommen, die Bedienelemente gereinigt. Das Gehäuse hatte einige schrammen, die gingen mit wachsbeize gut zu retuschieren. Zum Schluß wurde mit 2 k-kleber der obere Frontrahmen befestigt. Eine schöne Gemeinschaftsarbeit.
Nun sagte Tom, die Zeit reicht ja noch, ein 2. Radio hätte ich gerne spielklar. Die vorsichtige Inbetriebnahme des Radios unter der Beachtung des Ampere-Meters erfolgt diesmal von Tom selber. Die Skala wurde beleuchtet. Die Röhren wurden beheizt. Es war aber keine Anodenspannung vorhanden. Hier war eine Sicherung im Verborgenen versteckt. Diese wurde ersetzt. Die Spannungen auf Plausibilität geprüft. Alles, auch der Netzelko war ohne Befund. Obwohl es mir immer etwas Bauchweh bereitet, ein Gerät n u r mit einer neuen Sicherung auszustatten, wurde das Radio so belassen. Eine Beobachtung des Amperemeters zeigte beim längeren Probebetrieb keine Auffälligkeiten.
Nun ging unser junger Freund noch mal zum Auto, ich hätte da noch einen Plattenspieler. Da es sich aber um Halbleitertechnik handelt, bat ich Tom, sich mal an unser Forum zu wenden. Mal sehen, wenn ich mir so die Schaltpläne ansehe, die ich ja lesen kann, überlege ich wirklich ob wir nicht doch noch mal einen Basteltag für einen Plattenspieler einplanen.
Zum Schluß endlich öffnete Tom einen geheimnisvollen Holzkasten. Ach waren hier Röhren drinnen 50er Jahre und 30 er Jahre. Die 30 er Jahre Röhren hat Tom mir geschenkt. Die werde ich nach und nach mit meine Röhrenprüfgerät testen und wenn gut, einlagern.
Ich muß sagen, dass dieser Basteltag mit einem jüngeren, etwas unerfahrenen Bastler mir sehr viel Spaß bereitet hat. ich hoffe, dass es Tom genauso ging. Trotzdem brummt einem nach solch einem Tag schon der Schädel. Tja, meine Frau sagte gerade, da hat der Tim sich auch sehr gefreut, dass das Radio spielte. er konnte das noch gar nicht recht fassen.
Tja, Tom, dein erstes selbst repariertes Sammlerradio. Nein, es sind ja 2!!