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Frage zu AL4
#1
Ich hätte gern mal eine Frage an die Röhren Experten hier.
Und zwar hab ich eine AL4 geerbt. Mein Funke meldet sie mir als "mausetot". Was macht man also? Anfangen zu experimentieren bzgl. Reanimation, schließlich kann ich ja nichts mehr kaputt machen.
Dabei beobachte ich folgendes Phänomen:
Wenn ich die Heizspannung auf 6V erhöhe, feuert die Röhre bei den vorgegebenen Prüfeinstellungen 100mA raus (gut fängt bei 40mA an). Setze ich die Spannung auf 5V herunter (von 4 ganz zu schweigen), bleibt der Anodenstrom so lange, bis die Kathode wieder herunter gekühlt ist, dann fällt er schlagartig auf Null.
Dieser Vorgang ist beliebig reproduzierbar.
Was noch merkwürdig ist, bei der Überheizung "pfeift" die Röhre gelegentlich (wahrscheinlich aus dem letzten Loch Wink)

Liegt der schlagartig abreissende Anodenstrom daran, daß die Beschichtung der Kathode weg ist und die Überheizung genügt, daß das Metall anfängt, massenhaft Elektronen zu emittieren?
Und warum pfeift's? Hört man das so laut, wenn die Röhre anfängt wild zu schwingen?
Gruß,
Uli
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#2
Ob da noch was geht, ist fraglich.
Schau mal hier nach.
http://dl6lim.darc.de/tube_reg.html
Lieber fünfmal scheitern als gar nicht probieren.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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#3
Das ist offensichtlich ein thermischer Effekt. So, wie es geschildert ist, könnte sich möglicherweise die Punktschweißung zwischen Kathodenröhrchen und Zuführungsdraht gelöst haben. Bei stärkerer Erwärmung dehnt sich das Kathodenröhrchen etwas aus und macht wieder Kontakt. Der bei 6V Heizspannung gemesssene Anodenstrom läßt vermuten, daß die Röhre bei 4V auch noch "brauchbar" wäre, wenn das Kontaktproblem nicht bestünde.
MfG DR
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#4
Da wäre es doch sinnvoll die Heizanschlüsse einmal nach zu löten?
Vielleicht löst sich durch die thermische Belastung das Problem.
Lieber fünfmal scheitern als gar nicht probieren.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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#5
Nein, die Heizung brennt permanent - ich sehe es auch bei 4V glühen, das ist nicht das Problem.
Bloß bei 4V glüht es natürlich nicht so hell wie bei 6V.
Dennoch hätte ich gedacht, daß 100mA bei 6V noch ETWAS Emission bei 4V bedeuten. Die Frage ist, wieso geht die Emission auf NULL? Bzw auf "nicht mehr nachweisbar". Ich könnte ja den Meßbereich noch runterschrauben bis auf Minimum um das Gerät empfindlicher zu machen aber daran glaube ich nicht.
Ich müsste mal einen Film machen - sobald eine gewisse Temperatur der Kathode unterschritten wird (während sie weiter heizt und zwar sogar mit 5V Heizspannung wohlgemerkt, ich sehe es deutlich glühen!) fällt der Strom wirklich schlagartig ab, das sieht am Drehspulmeßwerk aus, als hätte man den Stecker gezogen.
Gruß,
Uli
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#6
Uli, vielleicht ist es, wie DiRu schrieb, dass die Kathode (Nicht der Heizfaden!) nicht mehr mit dem Anschluss verbunden ist und durch die größere Hitze bei 6V sich wieder verbindet.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#7
Hallo Uli.
Dann ist doch wie DiRu geschrieben hat.
Lieber fünfmal scheitern als gar nicht probieren.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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#8
Hab nachgemessen unter den angegebenen Prüfbedingungen - lediglich die -6V am Steuergitter hab ich weg gelassen.
Resultat: Ich muss wirklich in den 0,25mA Meßbereich und bekomme dann exakt 1 Feld Zeigerausschlag = 50µA!
Das heisst, es gibt eine Temperatur, bei der das Metall der Kathode SCHLAGARTIG beginnt, Elektronen zu emittieren und unterhalb dieser Temperatur quasi null.
Das finde ich jetzt spannend!
Gruß,
Uli
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#9
Uli, die Kathode hängt bis dahin aus dem von DiRu genannten Phänomen in der Luft.....
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#10
Dieses Problem mit einer sich lösenden Punktschweißung ist bei mir auch an 2 Exemplaren der RENS1374d (Telefunken) aufgetreten.
http://www.radiomuseum.org/forum/rens137...ehler.html
In einem dieser Fälle war es so, daß sich die Verbindung zwischen Kathodenröhrchen und dem Anschluß löste, nachdem die Röhre im "normalen Betrieb" sich entsprechend erwärmte. Das äußerte sich infolge der plötzlichen Unterbrechung des Kathoden-Stroms - und damit des Anodenstroms - durch heftiges Knacken und Krachen im Lautsprecher und anschließendem Schweigen. Wenn nun die Röhre infolge fehlenden Anodenstroms wieder abkühlte, setzte der Ton wieder ein, um später wieder unter Knacken auszusetzen, wobei die betreffenden Intervalle ungleichmäßig waren.

Eine unzureichend gepunktete Verbindung in einer Röhre (Materialfehler) ist leider möglich. Es gibt m.E. keine Möglichkeit, diesen Fehler (ohne Öffnen der Röhre - mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten) zu beheben.
MfG DR
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#11
Ich stehe irgendwie auf dem Schlauch.
Nee ich glaub jetzt hab ich kapiert was Ihr meint. Das KATHODENRÖHRCHEN...
Klar, der Glühfaden glüht immer aber die Kathode hat keinen Kontakt. Das wäre natürlich möglich, daß bei höherer Temperatur sich irgendetwas entsprechend ausdehnt und den Kontakt herstellt.
Jetzt geh ich nochmal in den Keller und versuche es mit 4V und klopfen.
Das wird zwar die Röhre nicht retten, aber evtl. meine Neugierde befriedigen Smile

Ich berichte!
Gruß,
Uli
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#12
(01.03.2015, 14:18)Uli schrieb: Ich muss wirklich in den 0,25mA Meßbereich und bekomme dann exakt 1 Feld Zeigerausschlag = 50µA!

Hallo Uli,
sei vorsichtig mit so kleinen Messbereichen: Ein kleiner Schubs, die Kathode hat kurzzeitig Kontakt und himmelt Dein Instrument. Wenn im normalen Messbereich nichts angezeigt wird, ist es eigentlich egal, vieviele µA dann doch noch irgendwie durchkrabbeln.
Viele Grüsse,
Jean
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#13
Stimmt auffallend, Jean. Hätte ich mir schön in den Ar..m gebissen.
Hab jetzt mal so doll geklopft bei 4V Heizung wie ging ohne Hammer - da tut sich nichts.
Also kommt die Röhre in die Kuriositäten-Kiste.
Kann sie ja mal als Ersatz für eine E-Röhre nehmen, die Heizung passt ja Wink
Gruß,
Uli
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#14
Hallo Uli Smile

Ich hab ja nur ein kleines Wissen über Röhren, deswegen möchte ich mal fragen, wie Du das meinst?

(01.03.2015, 15:18)Uli schrieb: ..... Kann sie ja mal als Ersatz für eine E-Röhre nehmen, die Heizung passt ja Wink .....

=> Ist es möglich, dies mit wenigen Worten zu erklären?

Danke, und beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#15
Die AL4 ist bis auf ihre Heizdaten und den Sockel ziemlich identisch mit der EL11.
Man kann sie also (entsprechend übeheizt und damit mit größerem Heizstrom) zumindest als provisorischen Ersatz für eine EL11 verwenden.
Wie lange sie dieses "Spiel" tatsächlich dann mitmacht, steht auf einem anderen Blatt.
MfG DR
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#16
Ah OK, vielen Dank Smile

Man könnte also z.B. den Sockel tauschen, um die Röhre als EL11 zu verwenden?

Beste Grüße von Peter aus MV
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#17
Sockel oder Fassung.
Ich wollte mit meiner Aussage nur darauf anspielen: Wenn sie mit 4V Heizspannung (A-Röhren haben 4V) nicht funktioniert, sondern erst ab 6V, dann kann ich sie als E-Röhre nehmen, die haben ja 6V Heizung.
Ist aber nicht mehr lustig, wenn man's erklären muss Wink
Gruß,
Uli
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#18
Peter, das hat DiRu gerade geschrieben. Ja, man könnte, wenn vielleicht auch nur kurz, weil die Heizung ja für 4V ist.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#19
Wobei das natürlich völlig sinnfrei wäre, sowohl AL4 als auch EL11 gibt's noch reichlich und auch nicht übermäßig teuer.
Gruß,
Uli
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#20
Jo danke, verstehe, ist ja auch nur als Theorie gedacht, nicht wahr? Wink

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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