RFT Dompfaff Transportschaden, Teileidentifikation

[Gasherbrum]

Hallo Thorsten.

Folgende Antworten auf Deine Fragen ->

Widerstand 1,6 kOhm: den bekommst du ja von scotty, trotzdem: die von Dir vorgeschlagenen 3 x 560 Ohm / 5W würde man auch nehmen können. Wäre grenzwertig, würde aber hinhauen, wenn es Markenprodukte sind. Sie wären dann in REIHE (also hintereinander) zu schalten.
Und ja: die im Gerät vorgefundene, jetzt zerstörte Widerstandskombination ist bereits nicht mehr original.

Lautsprecher: bitte beachten, dass dies ein elektrodynamischer Lautsprecher ist, d.h. eine Wicklung um den Kern vorhanden. Diese Wicklung ("Feld") hat 820 Ohm. Folglich solltest Du auch wieder einen solchen nehmen. Es passen praktisch alle Typen von vergleichbaren DDR-Radios, die ebenfalls nur die UEL51 als einzige Röhre besaßen (Ausnahme: Kolibri, der hatte einen anderen Lsp). So ein Lsp. müsste sich, da weit verbreitet, gut auftreiben lassen.

Ausgangsübertrager: Der abgebrochene Trafo scheint noch intakt, den kannst Du also wiederverwenden. Zwei seiner Kabel gehen an den Lautsprecher (Sekundärwicklung), die beiden andern gehen 1x an die oben erwähnte Wicklung "Feld" und 1x an die "5" der Röhre (siehe Plan).

Das "Türmchen": Der Plattengleichrichter lässt sich durch eine Diode 1N4007 plus dahinter geschalteten Widerstand von ca. 150 - 330 Ohm (ausprobieren, welcher Wert am besten geeignet ist, um die richtigen Sekundärspannungen im Apparat herzustellen) ersetzen.
Das Türmchen selbst lässt man aus optischen Gründen vor Ort und legt es nur elektrisch lahm. Das scheint hier schon passiert zu sein, siehe die rote Diode auf einem der Fotos.


So das waren nun sehr viele komprimierte Informationen, aber ich denke, das hilft Dir weiter.

Gruß
k.

Danke für die Infos. Jetzt bin ich schlauer!

Ich werde dann mal nach einem soclhen LS Ausscahu halten.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass eine andere AÜ/LS Kombination nicht funktioniert, richtig?

Von der Pertinaxplatte gehen 3 Kabel zum AÜ. Nun, ich habe noch einiges an AÜ/LS Kombinationen liegen...

[Radio Mann]

Hallo Thorsten
wenn ich am Wochenende wieder zu Hause bin, werde ich mal nachsehen. Einen Lautsprecher und UEL 51 sind best. noch da.

[radioharry]

Thorsten, nicht unerwähnt sollte bleiben, das falls die Spule, die als Magnet für den Lsp dient, intakt ist bzw Durchgang hat, du diese ebenfalls wieder verwenden kannst und falls defekt, dann mittels einem Widerstand con 600 - 1000 Ohm/>3W die Spule überbrücken kannst.
Dann kannst du jeden modernen Lautsprecher probeweise an der Sekundärwicklung des AÜ betreiben.
Die Netzteilelkos kannst du bis ca. 47µF/350V vergrößern, um weniger Brumm zu hören.

[Gasherbrum]

@Philipp: Prinzipiell hast Du recht. Ich habe bisher auch überwiegend gut verpackte Radios geschickt bekommen und bei den weniger gut verpackten ist gottlob nichts passiert. Aber in diesem Fall musste das Radio kaputt gehen. Quasi ohne Polsterung in fast gleich grossem Karton??!!??

@Detlev: Das wäre genial! Das würde eine Wiederauferstehung des Radios bedeuten!

@Harry: Danke! Das wäre eine Option bei erfolgloser LS-Suche.

[Radio Mann]

Ich denke schon das wir die Kiste wieder zum Laufen kriegen.

[tcfkat]

Hallo zusammen,

auch, wenn das jetzt ketzerisch erscheint, aber meiner Meinung würde es sich hier, da der Heizvorwiderstand eh defekt ist, anbieten, auf Kondensatorheizung umzurüsten statt 16 Watt im Vorwiderstand zu verbraten, und dabei gleich die heutigen 230 Volt im Versorgungsnetz zu berücksichtigen:

   

R1 ist ein Schutzwiderstand 100 Ohm / 2 Watt (der hier ein Watt verbrät), C1 eine Parallelschaltung 1,0µF mit 0,47µF X2 Kondensator ausreichender Spannungsfestigkeit, und R2 ein Entladewiderstand 100 Kiloohm. Sind insgesamt vier Bauteile.
Die Berechnungsgrundlagen siehe Bild, ebenso lassen sich für andere Heizkreise andere Zahlenwerte einsetzen um den benötigten Kondensatorwert zu erhalten.
Vorteil: Diese Schaltung erzeugt wesentlich weniger Verlustwärme im Gerät.
Nachteil: Nicht mit 60 Hertz laufen lassen, dann stimmt der Heizstrom nicht mehr!

Weiterhin, der Selengleichrichter wurde durch Halbleiterdioden ersetzt. So wie ich es erkennen kann sind da zwei BY298 drin, vermutlich in Reihe geschaltet weil die BY298 maximal 400 Volt Sperrspannung verträgt. Bei Einweggleichrichtung mit Gegenspannung wird als maximale Sperrspannung zweimal Uscheitel benötigt, also mindestens 600 Volt. Besser also durch eine 1N4007 ersetzen, und einen Reihenwiderstand nicht vergessen, damit die Anodenspannung nicht zu hoch wird.

Gruß,
Eric

[Gasherbrum]

Hi!

Da das Radio eh nur dann und wann via AM-Modulator betrieben wird, kann ich mit Verlustwärme leben! Aber interessant welche Bastelmöglichkeiten - kann man hier noch den Begriff "Basteln" verwenden? - es gibt.

Den Kondensator 5000pF 250V an der Erdungsbuchse hat es auch zerlegt, zudem ist das Papierding eh fertig. Brauche ich den überhaupt?
Die Erdungsbuchse wird nicht angeschlossen, da die Leistung des AM-Transmitter definitiv auch so ausreichend ist.

Falls doch, kann ich da auch einen 5000pF 500V einlöten? Den hätte ich da.

[Dietmar]

Selbstverständlich, kannst du!

[Gasherbrum]

Hallo zusammen!

@Dietmar: Danke, ich hab das Ding dann mal reingelötet, auch wenn ich die Buchse nicht nutze...

Das Gehäuse habe ich fertig. War doch eine Menge Arbeit, ziemlicher Siff und die Knöpfe mussten neu liniert werden. Die Farbe hat nicht absolut 100%ig hingehauen, aber mir reicht das so. Die Skalenscheibe hat 3 Fehlstellen, die ich aber noch mit einem schwarzen Lackstift unsichtbar machen werde. Edding habe ich da, aber das wird mir zu transparent.

Alles verkabelt und die Zuleitung erneuert. Jetzt brauche ich nur noch den Widerstand einlöten, die Röhre einstecken und AÜ/LS anschliessen. Dann der bange Moment des Einschaltens...

   

[scotty †]

Thorsten,
auch wenn der Name des Radios schön klingt, erwarte nicht zu viel, es ist ein sehr einfacher Einkreiser, der nach einer guten Antenne und einer Erde verlangt. Beachte auch, dass durch den Einsatz von U- Röhren das Aufwärmen recht lange dauert und durchaus mehr als eine Minute vergeht, bis du ein Tönchen hörst!
Aber ansonsten, ein schönes Zeugnis der Ära der einfachen Nachkriegsradios.

[Gasherbrum]

Hallo Wolfram!

Ich habe da bzgl. der Empfangsleistung keine grossen Erwartungen. Wenn es mit meinem AM-Modulator halbwegs spielt, indem ich Sendeantenne und ein Stück Empfangsantenne nebeneinander lege, bin ich schon zufrieden. Eine Direkteinspeisung des AM-Signals ist mit auch mit passender Netzsteckerpolung bei diesem Gerät zu gefährlich...

Ist ja auch nicht als Gebrauchsradio vorgesehen, sondern eben wie Du schon sagtest, als Stück Zeitgeschichte im Regal.

[Gasherbrum]

Nabend Leute!

Ich würde mal sagen, dass sich die Geschichte am Ende zum Guten gewandt hat.

Erstmal vielen Dank an Detlef (Radio Mann), der mir alle Teile, die ich brauchte, zugesendet hat.

Widerstand reingelötet (musste mit einem Stückchen Draht noch verlängert werden), LS reingeschraubt und angelötet und die UEL51 eingesetzt.

Und die Kiste spielt!

Und meine Erwartungen wurden echt übertroffen. Mit 3m Draht bekomme ich den DLF mit guter Qualität rein, den AM-Transmitter sowieso.

Etwas trickig ist der kombinierte Lautstärke/Rückkopplungsknopf, aber mit Gefühl klappt das hervorragend.

Die teilweise provisorische Verkabelung mache ich die Tage noch komplett neu und zwei Papierkondensatoren ersetze ich auch noch...

Das Radio dudelt jetzt seit anderhalb Stunden brav vor sich und hält auch noch den Kaffee warm.

Mission completed!

Vielen Dank auch noch an Wolfram und Jean_Berlin, die mir ebenfalls Teile angeboten haben!

Super Forum hier!