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Sachsenwerk 59-3
#1
Hallo Freunde,

ich weiß gar nicht zum wievielten Male ich wieder einen Sachsenwerker 59-3 auf dem Basteltisch hatte. Aber das Gerät hatte einen besonderen Fehler, den ich Euch hier mal vorstellen möchte.

Über die ebay-Kleinanzeigen wurde besagter Sachsenwerk 59-3 angeboten. Das Gerät stand im Nachbardorf, der Preis ein Trinkgeld. Das Gerät war schon länger im Angebot, also dachte ich, man kann da ja an sich nichts verkehrt machen. In meiner Radiowerkstatt steht momentan ein transistorisierter Heimempfänger aus den 70 ern. Ein Radio mit gutem Empfang, aber die Wiedergabe ist doch etwas dünn. Sollte da doch wieder ein Sachsenwerk 59-3 hin?

Aber erst mal mußte das Gerät nach positiver Anfrage geholt werden. Die Tür öffnete ein sehr junger, netter Mann. Er sagte mir, wir jungen Leute können mit sowas nichts anfangen. Ich überhörte aber einen wichtigen Hinweis von ihm. Er sagte mir bei der Übergabe des Gerätes: Es spielt an sich gut, fällt dann aber aprubt aus. Das fiel mir dann später wieder ein.

Das Gehäuse des Radios ist ein einem relativ guten Zustand. Es hatte einige Wasserflecken, die ich mit Möbelpolitur beseitigen konnte. Die Fronbespannung ist etwas fleckig. Da waren wohl so kleinere Figuren angeklebt. Bis auf einen kleinen Marienkäfer waren aber alle abgefallen. Man kann den Stoff irgendwann ersetzen. Im Moment stört er mich aber nicht.

Ein Blick unter das gut erhaltene Chassis zeigte, dass da noch nicht repariert wurde. Der Dreck und Staub waren schnell entfernt. Die Kondensatoren schnell ersetzt.
Alles war schön. Ich war mir sicher bei der Reparatur und hatte alle Kondensatoren in einem Rutsch getauscht. Zwischenkontrolle wurde   n i c h t  durchgeführt.
Und - trauriges Ergebnis - das Radio spielt nicht. In solch einem Fall nutzt es nichts, man muss die einzelnen Stufen prüfen. Es war alles soweit i. O.. Bis zum Eingang der EF89. Natürlich hatte ich die Röhren alle mit "gut" geprüft. Im ersten Moment wußte ich nicht so recht, was nun um die EF89 nicht funktionieren soll.

Ich steckte die Röhre noch mal ins Prüfgerät. Ausschlag für "gut". Im selben Moment ein Abfall. Es wurde nichts angezeigt. Nun habe ich eine andere EF89 in das Gerät gesteckt. Puh.... funktioniert - und wie! Jetzt fiel mir auch die Aussage von dem jungen Mann ein. Schuld an allem war die EF 89. Danach kam ein minimaler Nachabgleich und schon steht in der Radiowerkstatt schon wieder ein Sachsenwerk 59-3. Der Klang erfreut mich doch mehr.

Hier ein Bild vom "Neuzugang"

   

Blick unter das Chassis.

   

Und hier die Messung besagter EF89

Man brauchte die bloß leicht beklopfen, schon ging der Zeiger auf Null. Dann sprang er irgendwann wieder auf die ursprüngliche Position.
Die Heizung hatte damit nichts zu tun.

   

   

Das Einzige, was ich dem Gerät noch mal spendieren muss ist eine neue EM80
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Hallo Andreas,
für ein "Trinkgeld" ist das schon ein schönes Teil. Wenn Du die Frontbespannung noch sauber bekommst, ist es noch schöner und hast sicher noch mehr Spaß dran. Die Klopfmethode bringt immer wieder Defekte zum Vorschein. Funktioniert fast überall. 
Dein Röhrenprüfer (Messgerät) ist aber auch interessant mit den Aufsteckkarten. Schöner Beitrag. Danke.
LG aus Schwerin, Holger
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#3
Hallo, Andreas,
es wundert mich auch - in dem Tread
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...333&page=2
war die ECH 3 als gut geprüft, spielte in dem Gerät nicht.
Sehr wahrscheinlich wird genau so sein mit der ECL11 in dem EAK 64/50 den ich jetzt repariere.
Man freut sich sehr, wenn eine mit schwacher Emission gemessene Röhre doch gut spielt, es ist erklärlich irgend wie, aber dieses Phänomen eine "gute" Röhre zu versagen ist ärgerlich.

Tja, jetzt hast du es ordentlich laut in deiner Bude Big Grin Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#4
Hallo Andreas  Smile

Das freut mich sehr für Dich, daß ein 59-3 wieder zu Dir gefunden hat Maus  
Was Röhren doch ausmachen können...

Herzliche Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#5
Hallo zusammen,

ist zwar etwas OT, aber wenn man sich mal die damaligen Bücher zum Fernseh-Service anschaut, dann sind darin aufgeführte Röhrenfehler gewissermaßen an der Tagesordnung. Nicht umsonst hat man damals in den Werkstätten die Prüfröhren gehabt.

Wenn man - insbesondere "bei uns in Musikerkreisen" - über die schlechte Qualität der heutzutage erhältlichen Röhren spricht, dann ist das sicherlich richtig auf der einen Seite. Aber man darf eben andererseits wie bei vielen Dingen nicht allzusehr die Qualität der "guten, alten Röhren" ins zu Positive verklären, sondern muss kritisch hinterfragen bzw. prüfen.

Desssenungeachtet: Wunderwerke aus Glas und Blech sind sie für mich allemal. Smile 

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#6
Hallo,

solche "Sachsenwerker" erfreuten sich seinerzeit schon großer Beliebtheit.

Ergänzend möchte ich zu den Klopffehlern bei Röhren noch ergänzen, dass m. W. ein damals handelsübliches Abstimmbesteck sogar ein Hämmerchen dafür beinhaltete.

Ich erinnere mich noch an die Bildröhren 43 G 2, diese hatten selten zwar, aber auch Klopffehler.


Gruß
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#7
Ja ein schönes Radio genau nach meinem Geschmack.
Das Chassis hat auf der Unterseite etwas ähnliches wie meine Dominante.
Der Tastensatz scheint mir nahe baugleich zu sein.
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#8
"Schuld an allem war die EF 89"

Kommt zwar selten vor, aber manchmal ist eine "Punktschweißung" des Anschlusses einer Elektrode in einer Röhre defekt. Bei Erwärmung dehnt sich das System aus - und zack - ergibt das eine Unterbrechung, die nach der Abkühlung wieder verschwindet.

Das kann ggf. auf dem Röhrenprüfer ebenfalls nachvollzogen werden.
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#9
Ja wirklich ein schönes Radio. Der gute Klang kommt vom großen Lautsprecher.
Für die, die es nicht kennen, das Gehäuse ist wirklich leicht gerundet. Es ist nicht durch die Kamera verzerrt !
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#10
Nicht nur vom Lautsprecher, mehr jedoch vom extra großen Ausgangsübertrager
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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