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Sachsenwerk Olympia 551 WU
#1
Guten Abend,

vor gut 5 Jahren habe ich den Stein des Anstoßes gefunden. Am Ortseingang stand ein Röhrenradio hilflos herum.

Das nahm ich mit, es sagte natürlich nichts mehr, aber es war der Anlaß mich wieder mit der Röhrentechnik zu beschäftigen.

Trotz Teerkondensatorentausch und Einsatz geprüfter Röhren, es sagte nichts.

So wurde es nichts, das Chassis wanderte ins Regal.

Jetzt, nach ein wenig mehr Erfahrung, habe ich es wieder aus dem Regal geholt.

Ein vorsichtiger Test heute mit NF Signal am TA, siehe da leise kam das Signal aus dem Behelfslautsaprecher.

Es wird eine Multitaskingarbeit werden, Tannhäuser und ein weiterer Traviata sind in Arbeit.

Ich werde über den Fortgang der Arbeiten berichten, sicher auch viele Fragen haben.

Fotos folgen demnächst.

Viele Grüße Uwe
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#2
(12.12.2021, 18:57)uemde schrieb: Es wird eine Multitaskingarbeit werden, Tannhäuser und ein weiterer Traviata sind in Arbeit.

Hallo Uwe,

um es klar zu sagen, ich halte Multitaskingarbeit für keine gute Idee.
Ich mache immer ein Projekt zu ende und fange dann ein neues  an.
Wenn du Pech hast, verlierst  Übersicht und damit Lust. Am Ende bleibt nur ein Haufen Schrott.
Die Radios sind so alt, da ist es egal, ob es ein Jahr früher oder später fertig wird. Geduld ist ein guter Ratgeber!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#3
(12.12.2021, 18:57)uemde schrieb: ...vor gut 5 Jahren habe ich den Stein des Anstoßes gefunden. Am Ortseingang stand ein Röhrenradio hilflos herum.... Trotz Teerkondensatorentausch und Einsatz geprüfter Röhren, es sagte nichts.
.....So wurde es nichts, das Chassis wanderte ins Regal.Jetzt, nach ein wenig mehr Erfahrung, habe ich es wieder aus dem Regal geholt.
 
...wird eine Multitaskingarbeit werden, Tannhäuser und ein weiterer Traviata sind in Arbeit.


Hallo Uwe,

es ist grundsätzlich gar keine so schlechte Idee, mit Geduld an eine Sache, von der man nicht viel versteht, heranzugehen, und die Angelegenheit auch mal beiseite zu stellen, wenn man nicht weiter kommt oder sich gerade andere Dinge in den Vordergrund drängen. Das ist bei einigen meiner Radioprojekte auch der Fall gewesen, manchmal gingen noch mehr Jahre ins Land, als in Deinem Fall.
Dass Du das Interesse nicht verloren hast, zeigt ja der geschilderte 5-Jahres-Fall bereits.

Aus der eigenen Erfahrung:
In solchen Fällen alles beim Gerät belassen, was dazu gehört. Heißt, bloß nicht irgendwelche Kisten mit Teilen auslagern; erfahrungsgemäß findet man nicht mehr alles wieder. Ein paar handschriftliche Notizen, beim Gerät, zum jeweiligen Arbeits-/Problemstand sind besser, als Megadateien auf dem PC, denn diese nutzen nichts mehr, wenn die Daten zwischenzeitlich (also nach Jahren des Pausierens) verloren gehen.
Da Fotos vorm Zerlegen wichtig sind, drucke ich diese dann meist aus  (wegen der zuvor geschilderten Verlustproblematik von gespeicherten Daten) und lege sie ebenfalls zum Gerät.

Kann man so machen, muss man nicht. Viele Wege führen nach Rom.
In jedem Fall wünsche ich Dir viel Bastelfreude an Deinen Projekten. Smiley47
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#4
Guten Abend Franz Bernhard und klausw,

vielen Dank für Eure Antworten. Da habe ich etwas falsch dargestellt, kein Multitasking im Sinn von gleichzeitig und auf vielen Hochzeiten tanzen.
Am Tannhäuser ist das Radio fertig, jetzt arbeite ich am Gehäuse. das geht nicht hintereinander.
Es gibt Zeiten, wo ich warten muß bis der nächste Schritt folgen kann.
Zum Beispiel fehlt eine metalilsche Zierleiste.
Da ich als Rentner nicht der Typ bin im Ohrensessel zu sitzen und Pfeife zu rauche, muß ich etwas tun.
Und da passt der Sachsenwerk hinein.
Heute stellte ich fest, ganz so schlampig habe ich daran gearbeitet, eine aufgegangene Lötstelle und vertauschter Masseanschluß
am Lautsprecher war die Ursache für das sehr leise Signal vom TA- Eingang.
NF ist über TA laut und deutlich, MW und LW mit dem Frequenzgenerator ( moduliert mit 1000 Hz ) ist auch vorhanden.
Verrauscht, wahrscheinlich habe ich mir das durch die "fliegende " Signalzuführung eingeschleppt.
KW und UKW sagen noch nichts. Also werde ich Röhrenwechsel vornehmen.
Was mich aber stört ist das Brummen im LS, ein elektrodynamischer.
Der Sieb- und Ladeelko wurden getauscht. Ich werde diese noch einmal überprüfen.
Vielleicht liegt es auch daran, ich habe den LS ca. 05 m Zuleitung verpasst, unabgeschirmt.
Viele Grüße Uwe    
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#5
Servus,

der 551WU, das ist die Riesenkiste mit den beiden wuchtigen "Hosenträgern" seitlich am Gehäuse. Die im Prinzip durchentwickelte Schaltung brummt eigenlich so gut wie nicht, d.h. da musst Du schon mit dem Ohr dicht dran gehen. Schaltplan hast Du?

Ich hatte mal zwei dieser 551WU. Einen davon verewigte ich auf meiner inoffiziellen Homepage:


.png   Oly551.png (Größe: 304,36 KB / Downloads: 519)

Beide laufen auf AM und FM recht gut, auffällig bei bei beiden war jedoch, dass KW relativ unempfindlich war. Wenn es mir richtig erinnerlich ist, dann sind die Zuleitungen zum Lautsprecher nicht abgeschirmt. Diese Sachsenwerke lassen sich übrigens regelrecht "nach Lehrbuch" sowohl auf AM und FM abgleichen / wobbeln. Das ist bei diesen Radios regelrecht ein Vergnügen. Warum? Nun, der Pabst "Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker" bezog sich in seinen Ausgaben relativ intensiv auf diese Geräte.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#6
Guten Morgen Michael,
Wo erkennt man die Hosenträger?
Die Zuleitung zum LS ist ungeschirmt, auch mit ca. 50 cm sehr lang.
Ich habe den Original-LS abgestzt vom Chassis, damit ich das bequem kippen kann.
Vielleicht ist das die Brummquelle.

Ich melde mich wieder.
PS Schaltplan habe ich, mfg Uwe
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#7
Servus Uwe,

das viele, breite Holz des Gehäuses rechts und links - das nennt man umgangssprachlich "Hosenträgerdesign". Smile

Das ist richtig, dass die Zuleitung recht lang ist. Aber was ist da drin? Die Gleichspannungsversorgung zur Feldspule (Siebdrossel), die von dort zur Anode der EL84 abgehende Leitung und, ich glaube, auch noch die Zuleitung zum g2 der EL84, da am Übertager oft gern noch dieser Klangkondensator mit seinen 5nF hockt (ich bin zu faul zum Nachsehen in der Schaltung).

Also mal flapsig geschrieben, zwei Strippen mit Gleichspannung und eine mit NF, die sich nicht mehr groß beeinflussen lässt.

Ja, es gibt auch Verstärkerschaltungen in Radios, wo die NF führende Leitung abgeschirmt ist, das stimmt. Aber in der Regel ist sie unempfindlicher, als man denkt. Wenn Du die Originallängen beibehältst, sollte da eigentlich nichts brummen. Ich vermute die Einstreuung an anderer Stelle.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#8
Guten Abend,

Der Sachsenwerk sagt auf Kurzwelle und UKW nichts.
Ich habe die Spannungen gemessen:
C69 313 V/ C70 299 V/AEL84 297V/KEl84 10 V/AT EABC 238V
GT EABC 1,75 V/ Ratioelko -0,6V/ AEF89 278V/ G2EF89 85V
ATECH135V

Anodenstrom der EL84 42mA, gemessen über Spannungsabfall AÜ/ A EL84

Widerstandswerte sind soweit in Ordnung, W34 ist etwas sehr niedrig, 170k

Was mich wundert ist der W33, er soll 300k haben.
Beim Messen wamnderte die Anzeig bis 1,5 M hoch. Ein anderes DVM bracht den gleichen Effekt.
Erklären kann ich mir das nicht.

Wie bekomme ich die Spannungen in den Sollbereich?

MFG Uwe    
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#9
Zitat:Was mich wundert ist der W33, er soll 300k haben.
Beim Messen wamnderte die Anzeig bis 1,5 M hoch. Ein anderes DVM bracht den gleichen Effekt.
Erklären kann ich mir das nicht.


Der Effekt ist zu beobachten, wenn der Widerstand hochohmig geworden ist ! Allerdings ist im eingelöteten Zustand Vorsicht geboten, ich hatte es schon oft, daß eine im Hintergrund vorhandene Gleichspannung die Widerstandsmessung "kompensiert", d.h. es fließt dann ein unerwünschter Strom durch das Meßgerät, der die Anzeige unbrauchbar macht. Meist bis zum Überlauf oder Anzeige "neg. Widerstandswerte".

Deshalb v.a. bei hochohmigen Netzwerken wie hier den Widerstand für die Messung/Prüfung einseitig ablöten !

...Durch einen hochohmigen Widerstand an der Stelle kann schon eine Art Brummfehler entstehen, weil das Netzwerk zu hochohmig wird, das ist aber nur eine flüchtige Einschätzung!

Was ist nochmal konkret noch im Argen an dem Gerät ?

Gruß Ingo
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#10
Hallo Ingo,
Danke für Deine Antwort, trotz meiner Schusselfehler! Meine Deutschlehrerin würde mir die Ohren langziehen.
Ja, was ist im Argen?
Spannungen zu hoch und kein Mux auf KW und UKW. Röhren alle getauscht gegen Ersatzröhren/ -typen.
Am G1 der EF89 habe ich soeben 10,7 MHz AM angelegt, der Ratio zeigte dabei dann -5,5 V an. Den Ton konnte ich natürlich nicht hören.
Morgen werde ich mal prüfen, ob ich mit dem Radiotester 10,7 MHz FM erzeugen kann. Dann müßte das NF- Signal am LS zu hören sein.

MFG Uwe
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#11
...ja, versuch mal erst den ZF-Amp zu testen ! Grundsätzlich sollte er gehen, da ja AM außer KW geht !

Die Kontakte im Tastensatz sind bei diesem Gerät ein Thema !

Wenn ZF auf AM und FM geht, kann man sich den Tunääh vornehmen...

...mein Lieblingsradio bei the way, war mein allererstes, das ich von Nachbarn erhielt, zum Glück funktionierte es damals (Ende 70-er) problemlos ohne C-Tausch etc., auch die EM war noch schön hell... Mein Ein-und-Alles damals gewesen.

Gruß Ingo
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#12
Guten Abend,

KW geht, wenn auch nur mit Hörhilfen, Spaß beiseite, sehr leise. Mit dem Signalverfolger konnte ich das Signal am C22 an B6 laut hören. Also müßte das AM- Signal demoduliert sein.
Könnte es sein, das alles nur  arg verstellt worden ist?
Morgen werde ich mit einer einfachen künstlichen Antenne versuchen abzugleichen.

Zum Netztbrummen, könnte es sein, das ich Anfang und Ende der Feldspule verwechselt habe?
Ich werde das morgen mal überprüfen.

So, nu isset jenuch! Ich habe Euch genug von meinem Leid geklagt.
MFG Uwe
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#13
Hallo Uwe

Das Olympia 551 WU hat eine Besonderheit. Die Endröhre EL84 arbeitet mit automatischer Gittervorspannungsversorgung (Elko, Widerstand an Kathode ) und die EABC 80 mit halbautomatischer Gittervorspannungsversorgung ( zuwischen den Massen des Lade- und Siebelkos ein Widerstand )  Könnte es sein, daß der Elko C67, 25 µF taub ist , oder beim Wechseln die Polung vertauscht eingelötet wurde ?( ist mir auch schon passiert ). Dieser Elko C67 ist wie der Ratioelko mit Plus an Masse zu löten.
Den Tastensatz hast du sicherlich gereinigt.

MfG. Dietmar
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#14
Guten Morgen Dietmar Klaus,
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich werde das überprüfen.
Den Tastensatz habe nur mit Kontaktreiniger einsprühen können.
Ich sehe keine Möglichkeit an diesen heranzukommen, von oben geht es nicht.
Mfg Uwe
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#15
Servus Uwe,

wie ich schon schrieb: Der 551WU ist auf KW sehr unempfindlich: Ob das bei diesem Gerät "unabsichlich so gewollt" ist oder beide 551, die ich mal hatte, denselben Fehler haben, weiß ich nicht. Du kannst es nun herausfinden! Smile

Und wenn die Spannungen so halberwegs stimmen, solltest Du, so Du die Möglichkeit hast, das Ding wobbeln - wie ich ebenfalls bereits schrieb: Der verhält sich quasi "wie nach Lehrbuch". Einfacher, sauberer, schneller, bequemer und besser geht es nicht, das Gerät auf Soll abzugleichen.

Die Spannungen: Bei Interesse scanne ich meinen Schaltplan mit den von mir gemessenen Werten ein und zeige ihn hier.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#16
Hallo Michael,

bei mir wartet ein 551 auch noch auf seine Restaurierung. Es ist ein Radio, dass meine Eltern sich in den 60-er Jahren gekauft hatten und viele Jahre nutzten. Leider ist dieses Radio irgendwann familieren, wohnungsmässigen Veränderungen zum Opfer gefallen. Doch mein Schwager hat ein solches Radio auftreiben können und will ich es wieder zum Leben erwecken. Deshalb wäre Dein Schaltbild mit den Spannungswerteintragungen interessant. Für weitreichendere Unterlagen zu einem Gerät bin ich stets dankbar.

Werde berichten, wenn ich mich näher mit dem 551 befassen kann. Momentan befindet sich das Chassis auf einem Reparaturständer, die zu tauschenden Kondensatoren sind bereit gelegt und die Röhren geprüft. Nach Weihnachten werde ich sicher Zeit für die Reparatur finden.

Beste Grüße
Jürgen
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#17
Zitat:Der 551WU ist auf KW sehr unempfindlich


...kann ich nicht bestätigen. Ohne Außenantenne ja, aber nur ein paar m Draht und die Sonne ging auf ! Jedenfalls zu der Zeit, wo ich damit zu tun hatte. Ich hatte natürlich keine Vergleiche zu Großsupern/Weltempfängern, aber meiner Erinnerung nach war die Empfangsleistung nicht schlechter als bei einem modernen 70-er Transistorradio (Stereo-Anlage).

Ich vermute einen Fehler im ZF-Verstärker der noch gewisses Signal durchläßt, oder Fehlabgleich, da reicht ja ein Filter, was durch Defekt oder Eingriff völlig daneben liegt.

Wenn ichs richtig in Erinnerung hab, kommt man schon an die Kontakte heran, das sind aber solche schlechten Konstruktionen, wo sich die Kontaktflächen nicht oder nur wenig "reiben" und so keine Selbstreinigung möglich ist und zudem kann man die ganz schlecht von außen reinigen. Genau weiß ichs nach den vielen Jahren auch nicht mehr, aber das ging wohl nur mit einem 2mm schmalen Streifen aus feinem Schleifpapier (beidseitig gefaltet).

Gruß Ingo
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#18
Hallo Uwe,

das Video kennst du sicherlich, dort sieht man u.A. auch die Funktionsweise des Tastensatzes.
Reparatur: Röhrenradio, auf ein Neues! - YouTube

MfG. Dietmar
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#19
Hallo alle miteinander,

vielen Dank für Eure Hinweise, es hilft, auch wenn mein Sachsenwerk eine eigene Meinung hat!
Ich habe mir gerade das Video angesehen, werde wohl die Tasten freilegen müssen.
Fotografieren und Aufzeichnen wo welcher Anschluß ist, habe dabei fast sehr trübe Erfahrungen an das Fotografieren.
Beim Traviata hat die Sucherautomatik ganz woanders hingesehen als ich im Sucher.
Nun, in mir gegangen und gegrübelt; er spielt wieder!
Zum Wobbeln, würde ich gern tun, erscheint mir als richtig.
Technik wäre vorhanden, aber ich habe bisher keine Bedienungsanleitung dafür bekomen können.
Die Beschreibung für das Gerät mit dem RVM, gleicher Generator habe ich, aber da ist natürlich nichts über die Wobbelfunktion enthalten.
Vielleicht gibt es doch etwas im Netz dazu, die Hoffnung stirbt zuletzt!    
Wobbeln ist wohl auch mit Generator und Oszilloskop möglich, alles vorhanden. Aber wie?
Das kommt davon wenn ein NF- Bastler sich in die hohe Schule der HF einschleiicht!

Viele Grüße Uwe
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#20
...na, wenn das Teil geht, sind das gute Voraussetzungen !

Allerdings erfordert das Wobbeln schon einiger Vorbereitung und vielleicht sollte man zunächst an einem einfachen Empfänger üben, vielleicht sogar erst an einer ZF-Stufe.

Bei dem Olympia ist das Reinigen der Tastensatzes wahrscheinlich elementar und beseitigt eine Reihe Störungen ! Und ist eine Voraussetzung, um überhaupt empfangstechnisch auf einen grünen Zweig zu kommen..

den ZF-Verstärker würde ich sogar zunächst ohne Wobbler abgleichen ! Ich kann mir vorstellen, daß die Filter nicht überkritisch sind, d.h. die AM-Filter könnte man zunächst auf Soll-ZF (siehe Plan oder Technische Daten, ist rel. wichtig, die richtige ZF zu nehmen!) einfach von "hinten nach vorn" abgleichen, d.h. die AM-ZF lose (10...100pF) in die Mischstufe einkoppeln und auf maximalen Ton... (wenn AM mit 1kHz möglich ist) alle Filterkreise des ZF-verstärkers zu trimmen.

Bei FM kann man ähnlich vorgehen, da gibts aber paar Sachen zu beachten, (vielleicht mal ein bischen dazu stöbern, da gibts z.B. auch bei JOGI (Jogis Röhrenbude) sehr gute Beschreibung dazu.
Amateurmäßig kann man bei funktionierendem Tuner (Rauschsignal) versuchen, das FM-Rauschmaximum zu kontrollieren (also die FM-Kerne kurz ein wenig hin-und-herdrehen, aber Ausgangsstellung gut merken und wiederherstellen, wenn es nicht besser wird, Veränderung trotzdem für jeden Schwingkeis genau notieren (Digicam, um wieviel in welche Richtung verstellt !) Bei FM darf man grundsätzlich nicht einfach auf Signalmaximum einstellen, sondern auf Verzerrungs-Minimum (phasenrichtige Übertragung) ! Bei dem Rauschsignal oder extrem schwachen Sender kann man dagegen ruhig mal das Maximum suchen...kontrollieren, dann hat man zumindest grob die richtige Stellung des Kerns ! Die exakt richtige Stellung liegt dann etwas daneben (Verzerrungsminimum).
Aber Du hast einen Generator und kannst mit loser Ankopplung an den ZF-Verstärker auch hier versuchen, das Signalmaximum zu finden. Für korrekten Abgleich oder Wobbelei muß die Ankopplung dann nach Abgleichanleitung und ggf auch niederohmig erfolgen, der Peter (sagnix) hat da sehr gute Ausführungen gegeben, kann aber auch im Nachbarforum sein...

Vielleicht erstmal zunächst nichts am Demodulator verändern ! EInstellen nach Gehör ist aber auch hier grundsätzlich möglich, aber unter den gleichen Prämissen wie oben (Ausgangsstellung merken..) Exakter wird das durch Darstellung der S-Kurve mit dem Wobbler.

...so jedenfalls meine Erfahrung, ich hatte mit diesen Methoden noch nie Mißerfolg in der Form, daß dann alles total falsch stand. Nach meiner Erfahrung ist bei jahrzehntealten Radios der Abgleich nahezu immer etwas daneben, schon weil sich das Material von Spulen, Kernen und Kondensatoren etwas verändert hat. Für diese vielen Jahrzehnte war die Abgleichgenauigkeit niemals geplant, d.h. streng genommen muß man solche Radios alle 10 Jahre mal auf korrekten Abgleich prüfen... in vielen Fällen ist der Abgleich aber mindestens noch zufriedenstellend, aber unbefriedigende Empfangsleistung könnte an weggdriftetem Optimum liegen.

Zusammenfassung:

- Grobprüfung des ZF-Abgleichs nach Signalmaximum möglich, bei AM gilt das immer, bei FM nur mit sehr schwachem Eingangs-Signal, da Begrenzung des Signals erfolgt und korrekter Phasengang wichtiger ist als Signalmaximum (ist auch logisch, da eh eine Amplitudenbegrenzung erfolgt) --> Demodulator (Filter 85) zunächst nicht verändern, höchstens probeweise mit genauer Wiederherstellung des Originalzustandes !)

- exakter Abgleich geht oft ohne Wobbler nur mit Signalgenerator für die ZF (moduliert... sonst muß man die Regelspannung...Demodulatorspannung messen, das ist parallel zum akustischen Maximum zu empfehlen, aber hochohmiges Meßgerät nehmen (20kOhm/V), aber: Abgleichanleitung soll...muß beachtet werden, es gibt ZF-Amps mit verstellbarer Bandbreite... überkritisch gekoppelten Filtern (ev. bei FM möglich), wo wechselseitig bedämpft werden muß etc. um die korrekten Maxima und Bandbreiten zu erhalten.

- Kontaktwiderstände an Tastensätzen führen zu zahlreichen Fehlfunktionen in vielen Radios ! Siehe Stromlaufplan, hier werden zT. Betriebsspannungen...NF-Spannungen umgeschaltet, neben der Umschaltung der Spulensätze für Vorkreis und Oszillator. Ein einzelner schlechter Kontakt kann die Weiterleitung der NF komplett unterbinden (! Totalausfall), je nach Radiotyp

Gruß Ingo
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