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Loewe Rheinkrone Abgleich Verständnisfrage
#1
Hallo,
ich bin bei der Restauration eines Loewe Rheinkrone 4853W. Es ist meine 4. Restauration aber die erste, wo ein kompletter Abgleich von Nöten ist.

Laut der Abgleichanleitung muss für UKW an den seitlichen Messbuchsen ein 50uA Amperemeter in Reihe mit einem 100k angeschlossen werden und die Primärseite des Filters auf 10-15uA verstimmt werden. Da ich kein 50uA Messgerät besitze, habe ich mir gedacht ich messe mit meinem hochwertigen Multimeter die Spannung über dem 100k. Aber da tut sich so gut wie nichts, kann an den Spulen drehen wie ich will.
Das Radio läuft grundsätzlich auf UKW, aber es kommen nur im unteren Bereich bis etwa 95MHz Sender rein.
Da ich mit dem Abgleich von Radios noch keine Erfahrung habe, wäre ich dankbar für Hilfe

Gruß,
Andy
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#2
Hallo,

wenn nur im untern Bereich Sender rein kommen würde ich an den Kernen erstmal nix machen und den Fehler im Tuner suchen. Z.B. könnte der Oszillator aussetzen bei höhern Frequenzen. Das kann man mit einem zweiten Radio testen:
https://odysee.com/@ollisTubes:9/ukw-feh...MLq7Kxd247
(Ca bei 26.30).

Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#3
Moin,
im einfachstem Fall kann schon der Wechsel der EC92 gegen eine wissend intakte. helfen
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#4
Moin Andy,

oder, der Vorbesitzer hat nur Sender bis ca. 95MHz gehört und der Schleifer vom Rotor des Drehkondensators trifft im höheren Bereich nur auf Oxyd.
Bisher nur zwei mal gehabt, aber ein wenig, z.b. Teslanol T6, kann da Wunder bewirken.

Beste Grüße

Peter
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#5
Moin!

Danke für die guten Hinweise.

@Oliver
Schön dich hier anzutreffen, bin seit ein paar Monaten glühender Verehrer deiner Videos.
Leider hab ich jetzt ordentlich an den Kernen nach Abgleichanleitung gedreht, blöd Smiley26
Dass mit dem Ozzillator prüfen werde ich als erstes machen. Ein 50uA Ampermeter habe ich heute bestellt. Komme wohl letzten Endes jetzt um einen Abgleich nicht mehr drum herum. Ausserdem lerne ich ja auch was dabei.

@Peter
Danke für den Tipp, den Drehko schaue ich mir auch noch an. Da muss man erst mal drauf kommen.

Die Röhren habe ich durchgemessen und laufen in anderen Radios

Danke und viele Grüße aus Bonn
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#6
Hallo,

Kurzer Statusbericht.

Den Oszillator habe ich jetzt nach Olivers Anleitung geprüft und das funktioniert auch, witzig wie weit son Oszillator sendet!
Bei 88 MHz + 10,7 bin ich mit der Methode aber schnell am Ende. Einen Frequenzmesser habe ich neuerdings zur Verfügung, bin mir aber noch nicht sicher wo ich den wie anschließe.
Die Schleifbahn vom Drehkondensator mache ich noch sauber obwohl die jetzt auf der UKW-Seite nicht so oxidiert aussieht wie MW und LW.

Viele Grüße,
Andy
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#7
Hi, der Frequenzzähler könnte kapazitiv angekoppelt werden. Dazu die Masse von der Messleitung in der Nähe der EC92 auf Masse verbinden. Die Signalleitung vom Frequenzzähler an eine Abschirmung über der EC92 anklemmen. Diese Abschirmung darf nicht mehr mit Masse verbunden sein.
Vielleicht reicht das schon aus und dein Frequenzzähler zeigt dir was an.

Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#8
Hallo,
das mit der kapazitven Kopplung hat funktioniert! Dabei konnte ich erkennen, dass der Oszillator frühzeitig bei etwa 110MHz aussteigt. Mit ein bisschen Abstimmung am Drehko und der daneben stehenden Eisenkern-Spule  empfange ich jetzt über das ganze Band, wenn auch nur schwach. Aber schon mal ein Schritt weiter!

Noch etwas zur Geschichte des Radios. Ich bekam vor zwei Jahren drei alte kaputte Röhrenradios von einem älteren Herren geschenkt, eines davon das Loewe Rheinkrone Baujahr 52 in einem fürchterlichen Zustand. Lange Zeit im feuchten Keller und dann auf dem Staubigen Dachboden gelagert.
Jetzt wollte es der Zufall, dass ein lieber Freund nächstes Jahr Geburtstag hat und ebenfalls Bj. 52 ist. Da er immer ganz begeistert war von unserm Carmen im Wohnzimmer und gerne alte Möbel hat, dachte ich es wäre ein schönes Geschenk. Das Gehäuse hatte schon keine Farbe mehr und ich habe es jetzt neu gebeizt und mit Schellack poliert, sehr schön geworden.

Vielen Dank für die Unterstützung,
Andy
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#9
Hi, das sind gemeine Fehler. Auch wenn die EC92 woanders funktioniert- Schaltungen reagieren unterschiedlich und unter Umständen benötigt dieser Tuner eben eine besonders gute EC92. Dann fällt mir noch die Spannungsversorgung ein. Prüfe doch mal die Spannungen an der EC92 gemäß Schaltplan.
Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#10
Hallo Andy,

ein Aussetzen der UKW-Oszillatorschwingung im oberen Frequenzbereich könnte auch an einer signifikant zu niedrigen Betriebsspannung liegen. Hast du diese bereits einmal nachgemessen? Alte Selengleichrichter neigen oft zu 'schwächeln'.

Abgleichmässig könntest du mit dem üblichen staischen Standard-Vorgehen Erfolg haben. Dazu benötigst du aber (bei stark 'verorgelten' Kernen) einen 10,7MHz Signalgenerator mit einstellbarer Ausgangsspannung. Und, am besten zwei Multimeter zur gleichzeitigen Anzeige für Ratio-Nulldurchgang und Spannung am Ratio-Elko. So werden alle Kerne (ausser sek-Kreis des Ratio-Filters), unter Angleichen der Generatorspannung auf max. Ratio-Spannung (im Bereich von ca. 2,5V) abgeglichen. Letztlich sollte bei ca. 2,5V Ratio-Spannung an der geräteseitigen Messbuchse mittels der Sekundärspule des Ratio-Filters auf Ratio-Nulldurchgang eingestellt werden. Auf Wunsch kann ich dir dazu eine detaillierte Skizze anfertigen. - Ist natürlich etwas Arbeitsaufwand...

Woher hast du deine Abgleichanleitung - ich kann im Netz nichts derartiges finden. Manche Abgleichanleitungen stiften mehr Verwirrung, als dass sie helfen.
Mittlerweile habe ich die Anleitung beim RMOrg gefunden - sie ist in der Tat etwas undurchsichtig und es fehlen meiner Meinung konkrete 'Anfangswerte'. Auf welchen Bezugswert beziehen sich die 'Löwen'  beispielsweise bei der Verstimmung um 10-15µA am Mikroampere-Meter?
Freundliche Grüße, Peter R.
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#11
Hallo Peter,

ja ich habe die Abgleichanleitung vom RMOrg und finde sie als "Laie" schwer verständlich. Ich habe sowohl Oszi als auch Prüfsender und Frequenmesser zur Verfügung, allerdings beschränken sich meine Kenntnisse auf den NF Bereich. Ich hoffe von euch zu lernen, es mach doch sehr viel Freude.
Den Selengleichrichter habe ich aus den von dir genannten Gründen entkernt und im alten Gehäuse 1n4007 versteckt verbaut. Die dann zu hohe Spannung habe ich mit einem Widerstand nach dem Gleichrichter angepasst und die Spannungen stimmen soweit. Ich messe aber heute Abend nochmal nach, speziell bei der EC92.

Viele Grüße,
Andy
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#12
(10.09.2021, 12:30)buggyandy schrieb: ...dachte ich es wäre ein schönes Geschenk. Das Gehäuse hatte schon keine Farbe mehr und ich habe es jetzt neu gebeizt und mit Schellack poliert, sehr schön geworden...

Die Geschichte kenne ich irgendwoher Smiley26
Bisschen schade, daß die Beschenkten meist nicht erkennen, was da an Zeit und Liebe drin steckt. Speziell wenn Du es noch geschellackt hast...

(10.09.2021, 14:02)olli0371 schrieb: ...unter Umständen benötigt dieser Tuner eben eine besonders gute EC92...

Hatte auch schon einen, der lief nur mit ner besonders schlechten...

(10.09.2021, 14:15)sagnix schrieb: Manche Abgleichanleitungen stiften mehr Verwirrung, als dass sie helfen.

Mein Erfahrung ist, daß die ALLE einfach nur verwirren - manchmal sogar den Fachmann.
Ich als Laie hab noch NIE ne verständliche gefunden. Vor 'zig Jahren hab ich mir hier im Forum auch mal eine erklären lassen, Semir hatte das damals toll gemacht. Und selbst dann ist es noch "schlimm"...
Gruß,
Uli
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#13
Hi Uli,

das mit der Verwirrung finde ich mitunter auch. Das liegt sicher daran, das die damaligen Ingenieure das geschrieben haben. Die wussten wie es geht und haben unbewusst Dinge weggelassen, die für sie selbstverständlich waren.

Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#14
So mal nachgemessen, die EC92 hat an der Anode 110V. Im Schaltplan steht da nur der Anodenstrom von 4,2mA. Gemessen habe ich 4,3mA, stimmt also.
Ich habe jetzt auch schon Ollis wirklich tolle Videos durch und viel im Internet gesucht, eine für "Neuzeit-Elektroniker" oder lernwillige Dillettanten leicht verständliche Abgleich-Anleitung ist wirklich schwer zu finden.
Aber so langsam komme ich doch in die Materie rein und freue mich an jedem Schritt nach vorne. Immerhin habe ich es geschafft das Gerät völlig zu verstellen...
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#15
Hallo,
eine Frage habe ich zum statischen Abgleich, liege ich da richtig, dass immer erst primär und dann sekundär abgeglichen wird und das Gegenstück immer bedämpft werden muss mit z.B. 10k? Muss das Gitter an welches der Prüfsender angeschlossen wird immer abgetrennt werden?

Ich sag schonmal danke!

Gruß, Andy
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#16
Hallo, das mit dem Bedämpfen des jeweils anderen Kreises ist nicht bei allen Bandfiltern nötig. Die Anleitung sollte darauf hinweisen, ob das hier vorgesehen ist. Auch die Reihenfolge der Stufen ist meist in der Anleitung erwähnt.
Ob zuerst Primär und dann Sekundär ist denke ich nicht so relevant.
Abklemmen vom Gitter ist soweit ich das bisher hatte nicht nötig.

Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#17
Hallo Andy,

folgend ein SB-Ausschnitt mit standarisierter Vorgehensweise des ZF-Abgleiches. Es sieht einen Maximum-Abgleich aller Filter ausser VI ohne Bedämpfunsmassnahmen vor. (Man könnte nach diesem Grundabgleich bei erkennbaren Mängeln [oder einfach zwecks Übung] das Ganze noch einmal mit Bedämpfung austesten). Die Vorgehensweise ist folgende: Du brauchst dabei nichts abzulöten.
1)  Du speist den 10,7MHz Generator über 4n7 in das Steuergitter der EF85 ein. Danach gleichst du den Kreis V auf Maximum am 'max Voltmeter' ab. Die max Spannungsanzeige sollte dabei ca. 2,5Volt betragen, mit Messender Ausgangsspannung 'nachfahren'. Nun kann mit Kreis VI am -0- Voltmeter auf NULL abgeglichen werden - beide Einstellungen noch einmal wiederholen.
2)  Nun schließt du den Generator über 4n7 an das Steuergitter der ECH81 an. Die Generatorspannung jetzt soweit verringern, dass die Anzeige am max Voltmeter wieder ca. 2,5 Volt anzeigt Spulen III und IV auf max Ausschlag am Voltmeter einstellen; dabei, durch Nachstellen der Generatoramplitude, darauf achten, dass die Spannung am max VM immer im Bereich von ca. 2,5V bleibt - dies soll verhindern, dass der ZF-Verstärker in die Begrenzung gerät.
   
3) Um jetzt die restlichen Kreise I und II im UKW-Kästchen abzugleichen speist du den Generator über die 'Aufblaskappe', welche du bereits zur Auskopplung der Oszillatorspannung genutzt hast in die Anode der Oszillator- und Misch- Triode, kurz EC92, ein. Die Generatorspannung jetzt wieder so einstellen, dass wieder die angestrebten 2,5V am max VM abzulesen sind. Dann Einstellen der beiden Kreise nach dem bisherigen Schema.
Abschließend kann man in dieser Konstellation noch einmal alle Kreise, durch probeweise leichtes Verdehen der Kerne ausser VI, auf ihre max Einstellung überprüfen und am Ende noch einmal die NULL-Einstellung des Ratio Detektors überprüfen; gegebnenfalls mit mittels VI feinjustieren.

Ich hoffe das ist eineigermassen verständlich formuliert und führt zu einem brauchbaren Ergebnis.

Der einzufügende 100kOhm (grün gekennzeichnet) soll direkt an der Messbuchse platziert werden, damit sollen Brummeinstrahlungen verringert werden.

Nachsatz: Die beim Abgleich angestrebte, mit 2,5V benannte, Spannung entspricht wegen des serienmässig vorgesehenen Symmertrierteilers 10k/10k zum Nullablgeich, der halben Spannung am Ratio-Elko. Wir haben uns daher in Wirklichkeit auf eine Referenzspannung von 5V am Ratio-Elko bezogen. Normal messe ich die Spannung immer direkt über dem Ratio-Elko; aber wenn hier nun einmal die Messbuchsen vorhanden sind...  Übrigens müssen für einen exakten Nullabgleich die beiden 10k Widerstäde wertemäßig genau  übereinstimmen; es schadet daker nicht diese nachzumessen.
Zum -0- Abgleich kannst du natürlich auch dein neues +/- 50µA-Meter mit dem Nullpunkt in der Mitte verwenden.
Achtung: Als Abgleichwerkzeug musst du ein magnetisch neutrales Material verwenden; gegebenfalls an ein Schaschlikstäbchen eine passende Schraubenzieherklinge anfeilen oder schnitzen. Das Holz verhindert auch weitgehend  'Gewalt-Schäden' an den teils spröden Ferrit-Abgleichkernen.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#18
Hallo Peter,

das nenne ich eine wirklich gut verständliche Anleitung, vielen vielen Dank für deine Mühe!
Das Mikroampermeter ist noch nicht angekommen, Abgleichbesteck habe ich aber da. Sobald ich neues berichten kann, melde ich mich.
Ein tolles Forum hier mit freundlichen und hilfsbereiten Mitgliedern.

Viele Grüße und ein schönes Wochende,
Andy
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#19
Hallo,

heute bin ich erst wieder dazu gekommen mich der Rheinkrone zu widmen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Oszillatorfrequenz schon wieder wegläuft. Ich bekomme sie nicht vernünftig eingestellt und habe den Trimmkondensator in Verdacht. Wenn ich daran drehe verändert sich die Frequenz des Oszillator z.B. nach oben und springt dann plötzlich, so dass die Frequenz ganz wegbricht oder einen Sprung zu höheren oder niederen Frequenzen macht, erinnert an ein Poti mit defekter Schleifbahn. Kann man diese Drehkos reinigen?

   
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#20
Hallo ihr Lieben,

Es gibt Fortschritte! Smiley32

Gibts hier im Forum eine Rubrik in der man gute Tipps und Anleitungen abspeichert? Ich finde die Anleitung, die mir Peter "Sagnix" freundlicher Weise geschrieben hat, sehr gut und sie könnte sicher vielen eine Hilfe sein.
Ich habe den Trimmkondensator aus dem UKW-Tuner ausgebaut, mit Tunerspray behandelt und konnte nach Einbau mit viel Geduld den Oszillator einstellen.
Außerdem habe ich eine Diode der EABC80 als nicht ganz in Ordnung festgestellt, ersetzt und mich für den Abgleich genau an Peters Anleitung gehalten und empfange jetzt ordentlich Kanäle in guter Qualität Smiley34  

Als nächstes kommt noch ein Bluetooth-Modul (Natürlich reversibel eingebaut) und dann erfolgt die Fertigstellung.
Wenn Interesse besteht stelle ich später ein paar Bilder ein.

Nochmals ein dickes Danke für die Unterstützung!

Viele Grüße,
Andy
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