Hallo,
ich hatte den Demodulator in ähnlicher Form, aber mit den beiden Miniaturfiltern, gestern abend mal kurz probeweise aufgebaut, besser gesagt in meinen Eigenbau-Ton-ZF-Verstärker (2 stufig, Einzelkreise, Änderung auf 10,7MHz) implantiert.
Der Ratioteil mit den Dioden sieht beim mir geringfügig anders aus, das dürfte aber nichts machen..
Den "blauen" Miniatur-Filter mußte ich sogar neu wickeln, weil beim Auslöten aus der Schlachtplatine (eindeutig ein FM-Ratiofilter aus einer SCHNEIDER-Anlage der 70er) 3 PINs mit den Drähten abgerissen waren, normalerweise ein Totalschaden. Demontage und Abwickeln ließ dann aber wieder Optimismus aufkommen, meine Wickeldaten waren:
- Bifilarwicklung 2x 6 Windungen, Parallel-C zu den 12 Windungen (siehe Peters Planergänzung: dort 20pF) bei mir 47pF statt 20pF..
- Koppelwicklung: 2 Windungen
Den Pinken Filter hab ich zunächst ohne zu prüfen aus einem BF-Sortiment genommen, es ging leidlich ("Ton da"), nur hat er nicht auf Abgleich reagiert, dann hab ich den gemessen und gemerkt, daß es ein AM-Filter oder eine Oszillatorspule für AM war, d.h. die Induktivitäten waren viel zu groß für UKW... auseinanderbauen: auch rein optisch zu viele Windungen für UKW ! (bei internen Parallel-Cs kann man bei Messungen mit Minitester nicht auf die Daten vetrauen... klar, gibts bessere Möglichkeiten, keine Zeit im Moment..)
Mein Fazit mit den Versuchen gestern:
--> Wichtig für Funktion ist:
1) der Massebezug der Sekundärbeschaltung mit den Dioden (eigentlich logisch)
2) daß die Mittelanzapfung des blauen Sekundärfilters über die Koppelwicklung des ersten (pinken) Filters zur NF mit dem Eingangskreis verkoppelt ist. Ein Studium verschiedener Pläne,
auch vom ELAC-Wecker:
https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid255771
zeigt, daß es da verschiedene Varianten gibt, aber ob man den letzten Transistor nun an eine Anzapfung des Primärkreises gibt oder nicht, ist rel. irrelevant, es war ja sogar starker Fehlabgleich möglich und bei mir kam trotzdem Ton.
Der Sekundärkreis des neu gewickelten Filters ließ sich ordentlich auf 10,7 MHz bzw. auf besten Ton abgleichen.
Hatte dann noch ein anderes Filter (orange) mit seiner Koppelwicklung entsprechend als "Primärfilter" für das pinke Filter verarztet, das könnte auch ein normales ZF-Kreisfilter mit Koppelwicklung sein, egal, es funktioniert trotzdem, jetzt auch hier mit Abgleich des Primärkreises. Wirklich besser als mit dem falschen Filter ist es aber irgendwie nicht, viell. wegen der untergeordneten Bedeutung der Ampltude (Signal"größe") bei FM.
Das Selberwickeln des Ratiofilters dauert nur ein paar Minuten, wenn sich nach Abnehmen (schon das manchmal Herausforderung!) der Abschirmung dann auch der Schalenkern abnehmen läßt (bei einigen Filtern sind die "Seitenwände" fest, da isses mit Wickeln schwierig. Bei der Polarität ist nur wichtig, daß die Bifilarwicklung als Ganzes die Kreiswicklung ist, d.h. die Reihenschaltung muß in derselben Wicklungrichtung weitergehen, sonst heben sich die Induktivitäten auf, dann gehts nicht.
Wahrscheinlich kann man auch den pinken Filter rel. einfach selbstwickeln, Primärwicklung ähnlich dimensionieren oder mit Kapazität aus Industriegerät Induktivität ermitteln... Anzapfung bei 30%, Koppelwicklung nur 2...4 Windungen (Vermutung!)
Das ist nun kein direkter Hinweis auf den möglichen Fehler des Fragestellers, aber mit diesen Erkenntnissen könnte man den Ratio-Teil mit dem letzten Transistor erstmal auf einer Experimentierplatine/Manhattan-Style.. aufbauen und nach Belieben damit rumspielen, kaputtgehen kann da nix aufgrund der Transistorbeschaltung... die Platine ist aber schnell ruiniert, Platinen sind zum probieren nicht optimal..
An die Anschlüsse der Mini-Filter können behelfsweise 2cm-Drähte gelötet werden, diese Filterchen wollen gerade an den Anschlußbeinchen mit "Sie" angesprochen werden, wie mein erster Fehlschlag beim Auslöten gezeigt hatte...
ich bin kein Fan dieser Mini-Filter, klar sind die in der Massenfertigung optimal und schön klein, zum Basteln sind normale große Filter besser, wenn sie auch mehr Windungen brauchen.
Gruß Ingo