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Rossini Stereo 6002
#1
Einen schönen Nachmittag an alle,

leider muss ich mich schon wieder mit einem Problem an euch wenden,
mit der Bitte um abermalige Hilfe:

Ich habe von einer Bekannten einen gut erhaltenen Rossini 6002 zur Reparatur bekommen.
Nach einer ersten Durchsicht bemerkte ich keine Schäden oder Verbauungen.

Erste Inbetriebnahme: keine Funktion, weder auf AM noch auf UKW.
Naheliegende Arbeiten: Röhrentausch, Spannungen nachmessen, ...

Der Niederfrequenzbereich funktioniert sehr gut.

Nach längerem Messen und Suchen kamen erste, relativ leise, aber klare Töne von verschiedenen UKW-Sendern aus dem Kasten
und zwar dann, wenn man die Punkte 2d und 2g mit einem Kabel kurzschließt, also den Demodulator mit den beiden OAA646 umgeht (siehe Schaltplanausschnitt).


.png   Ausschnitt1.PNG (Größe: 80,55 KB / Downloads: 434)

Ich hatte daher den Ratioelko in Verdacht und daher getauscht- ohne Erfolg.

Was mich aber besonders überrascht hat, war die Tatsache, dass ich die Sender ohne Ratiodtektor auch empfangen konnte (diesen hatte ich vollkommen ausgebaut).
Welche Teile übernehmen da die Demodulation?

Ich habe dann noch ein moduliertes 10,7MHZ - Signal an das G1 der EF89 und an das Gitter1 (Heptode) der ECH81 eingespeist, auch hier wird moduliert und der Ton ist (etwas leise und nur mit dem Verbindungskabel zwischen 2d und 2g) zu hören.

Kann man damit Bandfilterprobleme ausschließen?
Muss man dann im UKW-Empfangsteil weiter suchen?

Habe schon einige Halbtage und -nächte mit dem Gerät verbracht, auch viel dazugelernt (hoffe ich), nun weiß ich leider nicht mehr recht weiter.
Wäre schade um das schöne Gerät.

Sollte ich dieses Problem lösen können, bleibt noch jede Menge Arbeit mit einem Umschalthebel (Taste), der ausgehängt ist und mit Feder wieder eingehängt werden soll -
leider total unzugänglich.

Zum Schluss noch der gesamte Schaltplan:


.pdf   Schaltplan.pdf (Größe: 548,73 KB / Downloads: 26)

Vielleicht hat sich jemand von euch schon mit ähnlichen Problemen herumgeschlagen und weiß Rat.

Danke fürs Nachdenken,
viele Grüße aus Ö
Walter
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#2
Hallo, Walter, wenn es definitiv ein Rossini 6002 ist, dann sollte dein erster Blick auf die Skalenscheibe gehen.

Der 6002 ist ein Gerät nach ORIT Norm, und hat einen anderen UKW Frequenzbereich.

Wir benötigen von ca. 88,5 bis 100/104 später dann bis 108Mhz.

VG Henning

Nachtrag: im Radiomuseum.ORG nicht eindeutig angegeben. Die Skalenscheibe gibt Auskunft.
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#3
Hallo Henning,
danke

ich habe nachgesehen, die UKW Skala ist von 87MHz bis 100MHz angeschrieben.
Anbei ein Foto (mit Teil der Rückwand)


Grüße,
Walter    
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#4
Hallo Walter,
deiner Beschreibung nach, hast du ein Problem mit den Wellenschalter kontakten, die einer Reinigung bedürfen.
Berichte bitte auch über die Spannungshöhen an den Anoden und Schirmgitter (G2) aller beheizten HF/ZF-Röhren.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#5
Einen schönen Vormittag,

danke nochmals,
ich habe nun die Spannungen an den Röhren gemessen,
bis auf die fehlende Spannung bei der zweiten EBF89 an G2 ist mir nichts Außergewöhnliches aufgefallen.
Die Spannungen sind ev. etwas zu niedrig (bes. bei der A1 der ECC85).

   

Bleibt immer noch die Frage, wo die Demodulation erfolgt, wenn das Kästchen mit den OAA646 ausgebaut ist.

Die Umschaltkontakte sind total verbaut und unzugänglich, wie kann man da nur herankommen?

Vielleicht hat jm. von euch noch Vermutungen, Ideen oder Tipps wie ich weitermachen soll.

Herzlichen Dank, Grüße aus dem sehr winterlichen OÖ
Walter
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#6
Hallo Walter,
soweit ich es Überblicke, sind die gemessenen Spannungen zwar niedrig aber dennoch arbeitswirksam. Schuld daran ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Brücken Gleichrichter, der zu erneuern wäre, dann aber muss noch ein Leistungswiderstand eingefügt werden, weil die Die Spannungen sonst zu hoch wären.
Die fehlende G2 Spannung an Rö. 5 könnte am defekten/hochohmigen Widerstand R39= 400K liegen, deren Widerstand zu messen wäre.
Die von dir beschriebene Demodulation kann ich mir, beim fehlen des Ratio Detektors nicht vorstellen, vermute dann aber eine Art Flanken Demodulation.
Die Reinigung der Wellenschalter Kontakte ist idR recht schwierig. Oft aber hatte ich schon Erfolg mit einer gezielten (In die Schaltkammer) Spray Reinigung mittels Oszillin.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#7
Ergänzung zum Beitrag von Harry:

Ohne G2 Spannung fließt natürlich kein Anodenstrom, und die Stufe arbeitet nicht.

Demzufolge bleibt das Signal dort stecken.

Entweder ist dort ein Vorwiderstand defekt, oder es gibt einen Kurzschluß nach Masse, oder beides.

Das sollte als erstes überprüft werden.

Zur Frage, wo denn ohne Demodulator ein Signal herkommt: Die Wege des Herrn sind unergründlich, die Wege des Signals können sicherlich, aber nur mit erheblichem Aufwand, verfolgt werden. Das ist aber nicht das zuerst wichtige Ziel.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#8
Hallo Henning,
danke für den Tipp, bin erst jetzt dazugekommen, weiterzumachen.

Ich habe zum Probieren einmal eine externe Spannungsquelle mit ca. 20V an G2 der EBF89 gehalten, siehe da:
Plötzlich funktionierts (mit vielen Störeinflüssen), Lautstärke ist da! - Super!

Aber woher kommt die Spannung intern?
Vom Bandfilter 603 (Anschluss 5) her nicht - Kondensator C62,
und zwischen R43 und R47 liegt auch der Kondensator C83 (oder wie ist dieser eingebaut?)

Die Spannung müsste von G2 der ersten EBF89 kommen über die Drucktastenschalter 2 und 17 - oder liege ich da völlig falsch?

Danke nochmals

vielleicht hat noch jm. von euch Ideen, aber ich glaube, den Fehler kann man nun eingrenzen

Grüße
Walter
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#9
Hallo Walter,
hast du ein Problem damit, meine durchaus praktikablen, wenn auch nicht immer zutreffenden Tipps abzuarbeiten ?
In diesem Fall geht's um den 400K Widerstand, dieser liegt einseitig an der FM-Anodenspannungsschine, die mittels der UKW-Tastenkontakte 2a und 2b zugeschaltet wird.
An beiden Punkten genügt eine Messung und schon siehst du was Fakt ist.
Meine Vermutung aber liegt am 400K widerstand....der einfach zu messen ist.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#10
Hallo Harry,

vielen Dank;
ich habe kein Problem, Tipps abzuarbeiten, im Gegenteil bin ich wirklich froh, wenn mir jemand weiterhilft.

Nun, es war tatsächlich dieser 400k Widerstand, ich hab schon x-mal nachgemessen, dachte er passt, ist aber hochohmig geworden.
Gerät spielt!!!

Ich ärgere mich über mich selbst, noch dazu, wie umständlich und kompliziert ich gedacht und gearbeitet habe.
Hab immer am Ratiodetekor und Signalweg herumgewerkelt, dabei war die Lösung so einfach. Tut mir leid!

Eine Frage noch: Was hat es mit dem Kondensator C83 auf sich? So einer ist mir noch nicht untergekommen.

   

danke nochmals, auch für deine Hartnäckigkeit, bin immer wieder froh, wenn ich mich mit Fragen ans Forum wenden kann,
viele Grüße
Walter
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#11
Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur.
Hier hat dann der Spruch " Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht " bestimmt seine Bewandtnis.
Der C83 ist ein Durchführungs Kondensator, seine Aufgabe aber an dieser Stelle, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bleibt zu hoffen, das uns unsere berufenen Mitglieder hierzu aufklären werden.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#12
Danke nochmals,
hab (hoffentlich!) wieder einmal dazugelernt,

freundliche Grüße
Walter
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