Nordmende-Netztrafo: Löt-Tipp gesucht isolierte Litze

  • Moin zusammen,

    im Rahmen der Überholung eines Röhrenradios möchte ich ein Netzteil ersetzen. Ich habe noch ein (an sich funktionierendes) Netzteil von einem Nordmende Elektra (57, wenn ich mich nicht täusche). Die Litze an der Primärseite des Trafos sind abgeschnitten und nur noch wenige Zentimeter lang, und ich verzweifle gerade an der Primärseite daran, Verlängerungen anzulöten, weil es mir offenbar nicht gelingt die Isolierschicht (woraus die bei dem Trafo auch immer besteht) zu überwinden. Heißes Löten hat nicht geholfen, Feuerzeug auch nicht - und mit jedem Versuch wird das Kabel kürzer. Jedenfalls bekomme ich bei all meinen Versuchen keinen messbaren Widerstand zwischen 0V (rot) und 220V bzw. 240V --> da müsste ich ja einen Ohm-Wert erhalten, wenn das Löten geklappt hat.

    Hat noch jemand einen Tipp, wie ich mit einfachen Mitteln hier eine Verlängerung angelötet bekomme?

    Danke und viele Grüße, Rainer

  • da müsste ich ja einen Ohm-Wert erhalten, wenn das Löten geklappt hat....

    ...UND wenn die Primärwicklung noch i.O. ist...

    Ansonsten, bei dünnen Drähten sollte heiß löten funktionieren. Lötkolben auf 400+ Grad einstellen und "drauf halten", mit der Lötspitze über den Draht schaben kann hilfreich sein.

  • Hallo zusammen,

    ein Bild hänge ich unten an (sehr schön, dass das in der neuen Forensoftware nun per Kopien+Einfügen geht!). Die rote Ader ist 0V der Primärwicklung. Die grüne Ader rechts ist 240V, die Ader links daneben (erscheint auf dem Foto fast schwarz, ist aber ein dunkles Blau) ist 220V. Gelb ist 110V.

    Ich habe insofern eine neue Erkenntnis, als dass ich nun weiß, dass der Kontakt am roten Anschluss (0 Volt) geglückt ist. Das habe ich herausgefunden, in dem ich den Widerstand von rot zu gelb (110V) gemessen habe. Gelb besteht aus zwei Drähten, und ich habe als Messpunkt einfach die Schnittkante am Ende verwendet, an der ja keine Isolierung sein kann. Von rot zu gelb werden mir 14 Ohm angezeigt - der Anschluss für 110 Volt hilft mir zwar in der Praxis nicht weiter, der Test schließt jedoch aus, dass der Kontaktfehler am roten Anschluss liegt.

    Da für den praktischen Einsatz am 230V-Netz ja nur die Anschlüsse für 220V (blau) und 240V (grün) in Frage kommen, habe ich für diese beiden auch versucht, den Widerstand an der Schnittkante zu messen (grün und blau bestehen ebenfalls aus 2 Drähten, die allerdings feiner sind als die des gelben 110V-Anschlusses). Leider bekomme ich auch bei noch so viel Fummelei keinen Widerstand aufs Display meines Multimeters. Dann habe ich noch versucht, die Drahtenden mehrfach durch Schmiergelpapier zu führen: Die Drähte werden dadurch sichtlich heller (woraus ich entnehme, dass die Isolierung ab sein müsste), aber auch hier bekomme ich keinen Widerstand angezeigt.

    Da ich das Löten bei über 400 Grad auch schon probiert hatte, fürchte ich nun, dass der Trafo doch nicht mehr in Ordnung ist - obwohl er im Nordmende noch funktioniert hatte (das war nur aus anderen Gründen nicht mehr zu retten). Vielleicht habe ich beim Aus- und Wiedereinbau versehentlich zu sehr an den Kabeln gezupft.

    Viele Grüße, Rainer


  • Moin Rainer,

    bei allen Kabeln am Trafo die zwei Adern haben, müssen diese verbunden (verlötet) werden. Die Wicklungen sind in Reihe geschaltet, werden die zwei Adern nicht verbunden, hast Du keinen Durchgang.

    Beste Grüße

    Peter

  • Hallo Peter,

    tausend Dank für den Hinweis - genau das war's! :smiley20:

    Ich muss zugeben, dass ich darauf zwar im Traum nicht gekommen wäre, aber nach deinem Hinweis klingt es total logisch: Hätte man bei der Produktion die Enden der jeweiligen Teilwindungen nicht beide nach außen führen wollen, sondern nur mit einem Ausstiegsdraht je Spannung arbeiten wollen, dann hätte man ja direkt innerhalb der Windungen einen Lötpunkt erzeugen müssen, der dann aufwändig zu isolieren gewesen wäre.

    Den Trafo baue ich in ein Gerät ein, dessen Spannungsregler ich weiterverwende - der hat aber, anders als das ursprüngliche Nordmende, nur drei (127V, 220V, 240V) statt fünf Spannungssteller (zusätzlich 110V, 150V) - daher hatte ich die beiden nicht am Spannungssteller vorhandenen Ausstiege für 110V und 150V feinsäuberlich abgeschnitten (=unverlötet) und das Ende mit Schrumpfschlauch wegisoliert - das kann natürlich auch keinen Durchgang erzeugen. :smiley26:

    Wieder was gelernt - und wieder ein Dankeschön für diese tolle Hilfe im Forum!

    Nun versuche ich mal mein weiteres Glück, das in Betrieb zu nehmen - und hoffe, dass das klappt, ansonsten würde ich mich bestimmt noch mal melden!

    Viele Grüße, Rainer

  • Wenn heißes Löten und das Feuerzeug nicht helfen, können Sie versuchen, die Isolierschicht vorsichtig mit einem Messer oder einer kleinen Feile zu entfernen, bevor Sie versuchen, die Litze zu löten.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!